Funktionäre: Infos zu neuen Ausbildungen aus erster Hand
02.11.2012
Die neuen Bildungswege für Geschäftsleiter und Funktionäre wurden den Eigentümervertretern steirischer Raiffeisen-Genossenschaften bei der Funktionärsplattform 12/2 am 23. Oktober in der Steinhalle Lananch aus erster Hand vorgestellt.
Dass Bildung interessiert und unter den Nägeln brennt, zeigten die große Teilnehmerzahl und die lebendigen Diskussion bei der zweiten Zusammenkunft der heuer neu eingerichteten Funktionärsplattform des Raiffeisenverbandes Steiermark. Mehr als 100 Personen in führenden Funktionen bei den steirischen Raiffeisen-Kredit- und Warengenossenschaften kamen trotz schönstem Herbstwetter ins weststeirische Lannach, um sich über die neuesten Bildungsstandards für Geschäftsleiter und Funktionäre im Raiffeisen-Sektor zu informieren.
Durch die knapp dreistündige Veranstaltung führte mit gewohnt launigen Kommentaren einer der größten Kenner des heimischen Raiffeisen-Bildungswesens: der Leiter der Abteilung Bildung im Raiffeisenverband Steiermark, Erwin Schatz. Einen Vergleich zur gerade im Abklingen befindlichen Hocherntephase zog in seiner Einleitung Verbandsobmann Franz Titschenbacher, in dem er eine bestmögliche Ausbildung von Bankmanagern und Spitzenvertretern als Grundlage für eine gute Ernte bezeichnete.
Erstmals in der Steiermark stellte Christian Seidl vom Raiffeisen Campus, der neuen führenden Bildungseinrichtung unter dem Giebelkreuz, im Rahmen einer Road Show die gänzlich neuen sektoreinheitlichen Standards für die Weiterbildung von Geschäftsleitern vor. Innerhalb eines dreijährigen Zyklusses sehen diese nun die Erreichung einer Mindestanzahl an Fortbildungsstunden und eine verpflichtende Seminarteilnahme in fünf Kompetenzteilbereichen vor, bei denen auch besonderes Augenmerk auf die "Raiffeisen-Werte" gelegt wird.
Mit einem "Kompetenz-Cockpit" soll nun ebenso die Kontrolle der Weiterbildungsmaßnahmen von Geschäftsleitern systematisch möglich sein. "Wir möchten mit dem neuen Programm die Weiterbildung auf aktive Weise nachvollziehbar und qualitativ hochwertig gestalten, bevor aufgrund der neuen Rahmenbedingungen Behörden uns diese auf's Auge drücken", analysiert Seidl. Er unterstrich in der Diskussion ebenfalls, dass es an den Funktionären liege, diese Ausbildung von den Bankmanagern einzufordern und gegebenenfalls Sanktionen zu setzen.
Werbung für das neue Campus-Bildungsprogramm für Spitzenfunktionäre machte der Lehrgangsverantwortliche Günther Ettenauer. Vier Kompetenz-plus-Module, die an verschiedensten Orten in Österreich abgehalten werden, und eine anschließende Zertifizierung bilden die Basis des Systems, mit dem man die Eigentümervertreter fit für die neuen europäischen Anforderungen machen möchte.
"An der vorbildlichen Funktionärsgrundausbildung in der Steiermark wird sich aber kaum etwas ändern", stellte Bildungskoordinator Erwin Schatz klar. Sehr wohl werde die Absolvierung von Seminaren aber Grundvoraussetzung für eine erneute Wählbarkeit von Funktionären, erläutert Schatz und spricht damit ausdrücklich die kürzlich vom Verbandsvorstand verabschiedete Bildungsrichtlinie für Eigentümervertreter an.
Entsprechend fiel die anschließende Diskussion aus, war doch jeder anwesende Funktionär unmittelbar selbst berührt. Das neue Modell samt Sanktionsmöglichkeiten sowie die zu erwartende Qualitätssteigerung in der Funktionärsriege wurde durchgehend begrüßt, wenn auch so mancher sich Sorgen um den Nachwuchs aufgrund der stets steigenden Vorgaben machte. Insbesondere wurden vor allem der private Nutzen, den man aus der Ausbildung ziehen kann, sowie die hohe Qualität der angebotenen Seminare von den Betroffenen als besondere Extras der notwendigen Schulung durch mehrere Wortmeldungen hervorgehoben.
Die Lacher auf seiner Seite hatte Moderator Erwin Schatz bei der zwischenzeitlichen Auflösung des Tippspieles zur Fußball-Europameisterschaft anlässlich der Funktionärsplattform im Juni. Auch wenn keiner der Teilnehmenden das Finalergebnis richtig erraten habe, gab es zwei Gewinner: Günther Schmiedtbauer (Raiffeisenbank Hitzendorf) und Johann Griesbacher (Raiffeisenbank St. Stefan-Jagerberg-Wolfsberg) holten sich persönlich bei Verbandsdirektor Heinrich Herunter und Verbandsobmann Franz Titschenbacher ihren Preis ab.