Ennstaler Schafbauerntag: Rekord bestätigt Boom

15.05.2017

Der 26. Ennstaler Schafbauerntag war ein voller Erfolg: 120 Züchter aus dem ganzen Land präsentierten Ende März in Öblarn insgesamt fast 500 Schafe aus 15 Rassen und sorgten damit für einen neuen Rekord. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Branche boomt.

Bei herrlichem Wetter ging in Öblarn vor prächtiger Bergkulisse am 24. und 25. März zum 26. Mal der traditionelle „Ennstaler Schafbauerntag“ des genossenschaftlich organisierten Steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes über die Bühne. Den zahlreich erschienenen Besuchern aus der Steiermark und den umliegenden Bundesländern wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten: Vom Frühschoppen bis zum Überraschungsmenü, Kinderbetreuung sowie Gewinnspielen war für Groß und Klein etwas dabei.

Die Jungen zeigen groß auf

Einer der Höhepunkte war auf jeden Fall der Jungzüchterbewerb am Freitagabend. Gekonnt präsentierten sowohl die „Bambinis“ als auch die schon erfahreneren Jungzüchter ihre Tiere. Bei den Jungzüchtern hatte Bianca Grießebner aus Trautenfels die Nase vorne, bei den „Bambinis“ gewann Bianca Rohrer aus Maria Lankowitz.

Rekord-Ausstellerzahl mit internationaler Beteiligung

Den züchterischen Höhepunkt des Schafbauerntages bildete die Sechs-Länder-Schau mit einer Rekord-Ausstellerzahl: 120 Züchter zeigten auf höchstem Niveau knapp 500 Zuchttiere. Von den insgesamt 15 Rassen am stärksten vertreten waren wie üblich die Bergschafe, das Tiroler Bergschaf, das Braune Berg- und das Juraschaf. Sie alle präsentierten ausgezeichnete Widder mit viel Rahmen und besten Fundamenten und elegante, typstarke Jungschafe. Die Fleisch- und Merinolandschafe bestachen durch Einheitlichkeit und hohen Zuchtstandard. Abgerundet wurde das Schaubild durch die bunte Gruppe der gefährdeten Schafrassen, allen voran das Krainer Steinschaf und das Kärntner Brillenschaf.

Lamm boomt

Mit dem Ennstaler Schafbauerntag wurde auch die Bedeutung dieses Landwirtschaftszweiges in der Steiermark wieder verstärkt ins Rampenlicht gerückt. Bernhard Tasotti, Obmann des Steirischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes, präsentierte dazu beeindruckende Zahlen: „Innerhalb eines Jahres hat sich in der Steiermark die Anzahl der Betrieb auf beachtliche 3.330 erhöht. Das bedeutet eine Steigerung von rund sieben Prozent. Somit sind wir das Bundesland mit den meisten Schafhaltern.“ Und in Anbetracht eines Selbstversorgungsgrades von rund 80 Prozent bei Schaf- und Lammfleisch sei ein Einstieg in diese Produktionssparte, so Tasotti, äußerst erfolgsversprechend.

„Gerade Lämmer sind, wenn die Qualität stimmt, äußerst gut absetzbar. Viele Kunden schätzen heimisches Lammfleisch wegen Geschmack und Herkunft und werden somit auch oft zu Wiederholungstätern beim nächsten Einkauf", so Tasotti, selbst begeisterter Züchter. „Gerade in der Lammfleischproduktion haben wir uns in der Steiermark der Qualität verschrieben, die in ganz Österreich sehr begehrt ist.“

Eine geringere Bedeutung hingegen spielt die Schafmilchproduktion. Einen mutigen Vorstoß wagt der Zuchtverband derzeit jedoch im Ziegenmilch-Bereich: „In Kooperation mit der Obersteirischen Molkerei als Verarbeiter möchten wir die Produktion ankurbeln. Derzeit sind wir auf der Suche nach interessierten Betrieben“, erklärt der Obmann.