EU-Parlamentarier informiert steirische Raiffeisen-Spitze
06.03.2012
Der EU-Abgeordnete Othmar Karas besuchte Anfang März die Raiffeisen-Landesbank Steiermark (RLB) zum Erfahrungsaustausch mit den Führungskräften der RLB und des Raiffeisenverbandes.
Im Rahmen eines Steiermark-Tages besuchte Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, die steirische Raiffeisen-Führungsriege rund um RLB-Generaldirektor Markus Mair und Verbandsdirektor Heinrich Herunter, um vor allem über BASEL III zu informieren. Karas erwies sich dabei als intimer Kenner des BASEL-Prozesses, der sich auch in den Details gut auskennt. „Wir neigen in Europa dazu, zu sehr auf das Eigenkapital zu schielen, anstatt auf die Liquidität“, betonte Karas gleich zu Beginn. „Wir haben keine Eigenkapitalkrise, sondern eine Liquiditätskrise“ konstatierte er.
BASEL III wendet sich daher nicht in erster Linie an Unternehmen, sondern an die Banken. Für die werden künftig verschärfte Eigenkapitalregelungen gelten. Trotz Befürchtungen, die neuen Regeln werden Kredite verteuern, weil Banken künftig Kredite mit mehr Eigenkapital unterlegen müssen, sieht Othmar Karas BASEL III als wichtiges Instrument. „Es ist für die Stabilität in Europa notwendig. Wir müssen es uns nur so herrichten, dass es funktioniert. Egal ob die USA dabei mitmachen oder nicht.“ Denn BASEL III ist zuletzt vor allem unter US-Banken sehr umstritten. Eine Zeit lang wollten die die neuen Regeln nicht übernehmen. Das hätte zu einem Wettbewerbsnachteil in Europa geführt.
Auch in Europa gibt es natürlich Kritik an BASEL III. „BASEL III bevorzugt Investmentbanken. Österreichische Banken haben ein anderes Geschäftsmodell. Sie sind beim Kunden“, erklärte Karas. Für die Zukunft zeigt er sich vorsichtig optimistisch. „Viele Forderungen an den BASEL-Prozess sind mittlerweile erfüllt, einiges ist aber sicher noch nachzuschärfen.“