Doppelte Hofübergabe im Raiffeisenverband Steiermark

24.09.2009

Doppelwechsel an der Spitze des Raiffeisenverbandes Steiermark: der Irdninger Bürgermeister Franz Titschenbacher wurde zum neuen Obmann gewählt, für Heinrich Herunter geht es als neuer Verbandsdirektor hinauf.

Mehr als 500 Gäste, darunter Prominenz aus Politik und Wirtschaft wie Landesrat Johann Seitinger, die Grazer Wirtschaftsstadträtin Sonja Grabner, Altvizekanzler Josef Riegler, Wirtschaftskammer-Präsident Ulfried Hainzl oder Grazer-Wechselseitige-Boss Othmar Ederer folgten der Einladung des Raiffeisenverbandes Steiermark zum Verbandstag unter dem Motto „Change – Next Generation“ in den Grazer Messe Congress. Selbstverständlich durfte auch die gesammelte Raiffeisen-Familie - angeführt von Generalanwalt Christian Konrad und RLB-Chef Markus Mair – beim großen Generationenwechsel im Raiffeisenverband nicht fehlen.

In seinem letztmaligen Bericht ging der scheidende Obmann Hans Jauk auf die weltweite Finanz- und Kapitalmarktkrise und die teilweise dramatischen Auswirkungen auf die Wirtschaft ein. Die heimischen Genossenschaften seien krisenresistenter als andere Betriebe, die Negativentwicklung sei aber auch an den Raiffeisenbanken nicht spurlos vorbei gegangen, so Jauk. Gleichzeitig gab er den unzähligen anwesenden Bankmanagern auch einen Denkanstoß mit und forderte Solidarität ein: „Wir werden nach der Krise daran gemessen, wie wir uns während der Krise unseren Kunden gegenüber verhalten haben.“

Passend zum Motto „Change“ gab Noch-Verbandsdirektor Erich Unterweger einen kurzweiligen, mit Anekdoten bestückten Rückblick auf seine 45-jährige Dienstzeit vom Revisionsanwärter zum „Pensionsanwärter“ und die zahlreichen durchlebten Veränderungen, die die Revisionstätigkeit in dieser Zeit erfahren hat.

Klar und deutlich präsentierte anschließend sein Nachfolger ab Oktober, Heinrich Herunter, seine Ziele: „Wir müssen das hohe Niveau an Prüfung und Beratung beibehalten – im Sinne des Sektors und der Mitglieder.“ Das 2010 stattfindende Peer Review sei eine Herausforderung, der man sich gerne und mit Zuversicht stelle, so der designierte Verbandsdirektor.

Der von Herunter vorgestellte Jahresabschluss des Raiffeisenverbandes für das Jahr 2008 hob die kostenbewusste Unternehmensführung des Non-Profit-Unternehmens hervor, die auch vom Generalrevisor des Österreichischen Raiffeisenverbandes, Hans Chaloupka, bestätigt wurde.

Bei den statutengemäßen Neuwahlen des Vorstandes des Raiffeisenverbandes Steiermark wurde der Bürgermeister der Marktgemeinde Irdning, Franz Titschenbacher, zum neuen Obmann gekürt. Er übernimmt die Position von Hans Jauk, der nach 15 Jahren Amtszeit aus Altersgründen ausscheidet.

In seiner Antrittsrede hob Neoobmann Franz Titschenbacher die Bedeutung und Aktualität des Raiffeisen-Genossenschaftswesens in der Steiermark mit seinen 600.000 Mitgliedern hervor. „Die Idee des Förderauftrages der Genossenschaften ist heute zeitgemäßer denn je. Genossenschaftliche Modelle sind auch für kommunale Vorhaben keine Utopie, sondern Realität – und sie liegen im Trend!“, so der politisch erprobte Obersteirer. Gleichzeitige appellierte er, auch in Zukunft den erfolgreichen Weg des Miteinanders, der Solidarität und der gelebten Regionalität – das Markenzeichen Raiffeisens – zu gehen.

Für ihre Verdienste wurden Hans Jauk und Erich Unterweger in einer stimmungsvollen Feier von Generalanwalt Konrad mit der höchsten Auszeichnung des Raiffeisenverbandes Steiermark, der „Raiffeisennadel in Gold“, ausgezeichnet.