Deutschlandsberger Energiegenossenschaft startet durch
27.10.2023
Auf Betreiben der Raiffeisenbank Schilcherland wurde im Frühjahr für Teile der Region Deutschlandsberg eine Energiegenossenschaft gegründet. Das Interesse der Bevölkerung ist groß, um beim gemeinschaftlichen Stromaustausch mitzumachen. Demnächst soll damit gestartet werden.
Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Veranstaltungssaal EbenE2 der Raiffeisenbank Schilcherland am Deutschlandsberger Hauptplatz beim Infoabend zur neuen Energiegenossenschaft Region Deutschlandsberg UM4 am 13. September. Gut 130 Interessierte informierten sich an diesem Abend über die neue Genossenschaft, über die in Teilen der Region Deutschlandsberg künftig gemeinschaftlich Strom aus erneuerbaren Quellen produziert, gespeichert, verbraucht und verkauft werden kann.
Gegründet wurde die Genossenschaft bereits Ende Mai. Nach umfangreichen Vorarbeiten soll demnächst mit dem Echtbetrieb begonnen werden. Für den Stromaustausch konnten bereits zahlreiche Energieproduzenten gewonnen werden bzw. haben ihre Teilnahme fix bekundet. Diese bringen Erzeugsanlagen verschiedenster Größen, die Strom aus Photovoltaik oder Wasserkraft produzieren, ein. Aus energierechtlichen Gründen können aktuell aber nur Betriebe und Haushalte teilnehmen, die über die Mittelspannungs-Sammelschiene UM4 des Umspannwerkes Deutschlandsberg versorgt werden.
Energiewende gemeinschaftlich vorantreiben
"Wir als Raiffeisenbank haben die Energiegenossenschaft gegründet, um die Energiewende im Schilcherland voranzutreiben und möchten dafür der Motor sein", freut sich der Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Schilcherland, Günter Krainer, über den besonderen Schritt. Krainer fungiert gleichzeitig als Obmann der Energiegenossenschaft. Die Initiative zielt darauf ab, regional erzeugte Energie direkt in der Region zu verbrauchen und dabei auch die regionale Wirtschaft mit einzubeziehen, um die Wertschöpfung in der Region zu halten. Mit der neuen Genossenschaft hätten alle die Möglichkeit, einen bewussten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, meint Obmann Günter Krainer: "Die Energiegenossenschaft ermöglicht es den Mitgliedern, aktiv an der Energiewende teilzunehmen."
Energiepioniere steiermarkweit in der Erfolgsspur
Wie die Deutschlandsberger Energiepioniere haben ebenso die Raiffeisenbank Halbenrain-Tieschen und die Raiffeisenbank Bad Radkersburg-Klöch im Frühjahr eine gleichartige Energiegenossenschaft für die Region Halbenrain im Südosten der Steiermark ins Leben gerufen. Beide Projekte sollen modellhaft für das gesamte Bundesland sein und werden schon bald zahlreiche Nachahmer finden, geben sich Armin Friedmann, Leiter des Kompetenzzentrums Genossenschaft im Raiffeisenverband Steiermark, und Steffen Wirth, Energiegenossenschaften-Projektverantwortlicher in der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, überzeugt.