Christian Konrad ist neuer Obmann der Steirersaat

06.02.2017

Zahlreiche Saatgut-Vermehrer und Ehrengäste folgten der Einladung zur diesjährigen Fachtagung und anschließenden Generalversammlung der Steirersaat-Genossenschaft Ende November in die Steinhalle Lannach. Dabei wurde Christian Konrad als Nachfolger von Obmann Josef Hainzl gewählt.

Unter dem Schwerpunktthema: „Fallen neue Züchtungsmethoden unter Gentechnik bzw. welche Chancen haben mittelständische Pflanzenzüchter in der Zukunft?“ eröffnete Obmann Josef Hainzl die jüngste Generalversammlung am 25. November in der Lannacher Steinhalle. Die neuen Zuchtziele für die Zukunft skizzierte Stefan Streng, der Vorsitzende der IG Pflanzenzucht in München. Im Mittelpunkt stehen ein angepasster Blüh- und Reifeverlauf, die Veränderung der Pflanzenmorphologie bzw. -architektur, eine Steigerung der Wassernutzungs- sowie Nährstoffeffizienz, aber auch neue und verbesserte Resistenzen sowie stabile Ertragsleistungen.

Regionale Nischenkulturen sind interessant

Die großen, internationalen Züchtungskonzerne fokussieren ihre Entwicklung verstärkt auf die Groß- bzw. Hybridkulturen. Für mittelständische Unternehmen sind jedoch auch regionale, bedeutende Kulturarten und Nischenkulturen von Interesse. Die Entwicklung einer neuen Sorte dauert oftmals über zehn Jahre und erfordert Investitionen von mehr als einer Million Euro. Die Züchtungskosten können nur durch einen aktiven Verkauf von zertifiziertem Saatgut bzw. aus den daraus resultierenden Lizenzeinnahmen gedeckt werden. Für Streng als Vorsitzenden der IG Pflanzenzucht ist die enge, langjährige Kooperation und Partnerschaft mit der Saatzucht Gleisdorf und der steirischen Saatgutwirtschaft von großer nachhaltiger Bedeutung.

Neue Verfahren im Fokus

Molekulare Züchtungsmethoden wie die Zn-Finger-Nuklease oder CRISPR-Cas-Verfahren stellte Leiterin des Instituts für Angewandte Gentechnik und Zellbiologie an der Universität für Bodenkultur Wien, Eva Stöger, vor. Der Expertin ging es darum, die neuen Zuchtmethoden in das große Band zwischen der klassischen Mutationszüchtung und der Gentechnik einzureihen. Die Gesellschaft wird jedoch darüber entscheiden, ob neue Züchtungsverfahren unter den Gentechnik-Richtlinien und Verordnungen zu sehen sein werden oder nicht. Die neuen modernen Züchtungsmethoden können auch zur Unterstützung der klassischen Pflanzenzucht Einzug finden.

Christian Konrad ist neuer Obmann

In das Produktions- und Vertriebsnetz der RWA Raiffeisen Ware Austria mit einer Vermehrungsfläche von über 3.000 Hektar sehr gut eingebunden sind die steirischen Vermehrer über die Steirersaat eGen. Geschäftsführer Johann Posch berichtete über das Produktionsjahr 2016, welches die regionalen Saatgutproduzenten vor besondere Herausforderungen stellte. Durch die leistungsstarken „Die Saat“-Sorten konnte der Saatgutabsatz zufriedenstellend ausgebaut werden. In der Saatgutstation Lannach werden jährlich ca. 30.000 Tonnen Saatgut verarbeitet bzw. zertifiziert.

Neu in den Vorstand der Genossenschaft und anschließend einstimmig zum Obmann gewählt wurde Christian Konrad aus Kalsdorf bei Graz. Der gleichzeitige Obmann des Lagerhauses Graz Land folgt Josef Hainzl nach, der sein Amt nach 16 Jahren übergeben hat. Hainzl wird jedoch weiterhin aktiv in den Arbeitsgruppen der Steirersaat mitwirken.

Generalversammlung Steirersaat
alle Fotos