Almland-Gruppe hat Jahr der Gegensätze gut gemeistert

05.07.2017

Das Jubiläumsjahr 2016 der Almland-Landring-Gruppe mit Sitz in Weiz war sowohl für das Unternehmen als auch die Bauern der Genossenschaft eine Berg- und Talfahrt. Mit einem Neubau des Lagerhauses in Gleisdorf wird im kommenden Frühjahr frischer Wind entfacht.

Bei der diesjährigen Generalversammlung der Almland-Landring-Gruppe am 8. Juni im Gasthof Allmer in Weiz musste Geschäftsführer Peter Schinnerl zwar auf einen Geschäftsrückgang hinweisen, gleichzeitig freute er sich gemeinsam mit Obmann Johann Pretterhofer über den vollzogenen Spatenstich für den neuen Lagerhaus-Standort in Gleisdorf. Nach einer sehr langen Genehmigungs- und Planungsphase soll die neue Anlage im Frühjahr 2018 eröffnet werden. „Das wird eine neue Dimension hinsichtlich Einkaufsvergnügen und Wohlfühlen. Es wird ein tolles Geschäft mit einem ganz breiten Angebot für die Haus- und Gartenfreude sowie für unsere Baukunden in jeder Größenordnung. Natürlich kommen auch die bäuerlichen Kunden auf ihre Rechnung.“

Für Peter Schinnerl war das vergangene Geschäftsjahr eines mit vielen Gegensätzen und einer unglaublichen Frostkatastrophe. Gleichzeitig durfte wir die Gründung der Genossenschaft vor 80 Jahren gefeiert werden. Schlechte Produktpreise und „erfrorene“ Einkommen drückten auf die Kauf- und Investitionslaune. Im Vorjahr wurden 70,4 Millionen Euro umgesetzt nach 73,1 Millionen Euro im Jahr 2015 und 78,1 Millionen Euro im Jahr 2014. Sehr erfolgreich jedoch waren das Werkstättengeschäft und einmal mehr der Hagelschutz. Mit dieser besonderen Dienstleistung punktet man selbst in Australien wie auch in Polen, Spanien oder Deutschland.

Gastredner des Abends war Johannes Mayr, Geschäftsführer des von ihm gegründeten Marktforschungsinstituts Keyquest. In seinen Ausführungen stachen besonders die Zahlen zur veränderten Agrarstruktur hervor. „In den vergangenen 20 Jahren hat die Zahl der Milchbetriebe um fast zwei Drittel abgenommen, gleichzeitig verdoppelte sich die gelieferte Menge pro Bauernhof.“ Die Konsumenten wiederum liefern teils widersprüchliche Signale. Einerseits wird mit 11,8 Prozent des Haushaltseinkommen so wenig wie noch nie für Lebensmittel ausgegeben, andererseits boomt die Nachfrage bei Kochbüchern und man gibt an, gerne gut zu essen und zu trinken. „Allerdings hat dann doch niemand wirklich Zeit dafür“, spitzte Mayr die Stimmungslage zu. „Für die Bauern eine Chance, wenn man sich auf Regionalität und Convenience konzentriert. Landwirtschaft ist ein stark emotional besetztes Thema – und das ist die beste Voraussetzung für erfolgreiche Marketingkonzepte.“