Agrarsymposium: "Durch Taten schafft man Vertrauen“

07.12.2016

Mittlerweile zu einem traditionellen Treffen der steirischen Landwirtschaft hat sich das Raiffeisen-Agrarsymposium in Raaba entwickelt. Die bayrische Unternehmerlegende Claus Hipp hat an die Bauern appelliert: "Es braucht Haupt, Hand und Herz."

„Nachhaltiges Denken ist bei uns keine Modeerscheinung, sondern ein grundlegendes Prinzip“, eröffnete der Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, Martin Schaller, das diesjährige Raiffeisen-Agrarsymposium. Die Veranstaltung bewegte auch heuer wieder rund 400 Landwirte am 1. Dezember in die "Raiffeisen-City" Raaba.

Dabei wurde diskutiert, ob und wie nachhaltige sowie ethische Wirtschaftsweisen in der Realität des Marktes erfolgreich sein können. Es diskutierten der Kindernahrungshersteller und Bio-Pionier Claus Hipp, der Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Plank, der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher sowie RLB-Generaldirektor Martin Schaller.

"Vertrauen schafft man durch Handeln"

Die bayrische Unternehmerlegende Claus Hipp versuchte es mit einer Mutinjektion und dem Aufruf an die heimischen Bauern, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten: „Wir können uns nicht abkoppeln von globalen Entwicklungen. Aber wir können Auswege finden und Dinge ändern.“ Der Chef des globalen Babynahrungsriesen Hipp mit 2.600 Mitarbeitern und selbst auch Bauer gab Einblick in seine Unternehmenswelt: „Vertrauen schafft man nicht durch Werbung, sondern durch das eigene Handeln.“

Hipp strich den Begriff des „ehrlichen Kaufmanns“ hervor und war teils schonungslos ehrlich: „Wir wollen möglichst wenig bezahlen, die andere Seite möglichst viel haben. Das ist auch richtig so. Aber wenn wir nicht ausreichend viel bezahlen, werden wir auch nicht die Qualität bekommen, die wir brauchen.“ Leidenschaftlich appellierte Hipp an „Haupt, Hand und Herz“. In der Landwirtschaft wie im Unternehmertum brauche es kluge, gut ausgebildete Köpfe (Haupt), die anpacken können (Hand) und die Tapferkeit besitzen, nach Einbrüchen am Markt oder Pech im Stall weiterzumachen (Herz).

Raiffeisen hilft in Not geratene Bauernkinder

Im Rahmen des Agrarsymposiums übergaben RLB-Aufsichtsratspräsident Wilfried Thoma und Generaldirektor Martin Schaller eine 5.000-Euro-Spende für den Fonds „Hilfe für Bauernkinder“. Der Fonds wird von der steirischen Landjugend verwaltet und hilft steirischen Bauernkindern, die unverschuldet durch Schicksalsschläge in Not geraten sind. „Die Spende ist gut angelegt und ein Zeichen unserer Verbundenheit mit der heimischen Landwirtschaft“, so Thoma.

Raiffeisen-Agrarsymposium 2016
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