Sicherheitstag: „Als Banker wollen Sie das nicht hören!“

12.03.2021

Im letztjährigen Herbst - und somit vor der zweiten Corona-Welle - fanden im Raiffeisenverband Steiermark wieder die jährlichen Sicherheitstage statt. Diese konnten wieder mit spannenden Themen, die am Puls der Zeit lagen, aufwarten.

Gleich zu Beginn der Sicherheitstage konnten die Programmverantwortlichen des Sicherheitstages mit den vielfach unterschätzten Themen Objekt- und Gebäudesicherheit die zahlreichen Teilnehmer an den beiden Terminen aufrütteln. "Was für uns selbstverständlich ist, sieht in anderen Ländern ganz anders aus", fasste es Gebäudeexperte Josef Binder vom Raiffeisenverband Steiermark zusammen. Dabei nahm er Bezug auf Lüftungs- und Klimaanlagen, die nicht nur von außen, sondern auch von innen begutachtet werden sollten. So können sich in den Leitungen oft Bakterien und Viren bilden, die fachmännisch gereinigt werden müssten. Binder informierte ebenso, dass europaweit geplant sei, ein "Pickerl" für das Haus zu schaffen, damit Gebäude nach ihrem Zustand beurteilt werden können. Dabei könnte es als Folgewirkung zu Haftungsfragen kommen, so der Fachmann.

Buntes Themenspektrum

Die „Fürsorgepflicht des Arbeitgebers“ in der derzeitigen Pandemie-Zeit beleuchtete Arbeitsrechtsprofi Michael Pacher. Großes Thema war dabei das "Minenfeld Homeoffice". Der Leiter der Abteilung Organisation im Raiffeisenverband, Johannes Harb, referierte über Fragen der Datensicherung, -vernichtung und -ablage bzw. Aufbewahrungsfristen und die OeNB-Prüfung von Geldbehandlungsgeräten. Lebfhafte Diskussionen inklusive.

Videokonferenz-Knigge

Schon fixer Bestandteil des Sicherheitsages ist Raiffeisen-IT-Experte Markus Hefler. Er ging der Frage nach, wie das Coronavirus unsere digitale Gesundheit beeinflusse und welche Herausforderungen sich dadurch im Home Office ergeben würden. Ferner nicht zu kurz kamen auch diesmal nicht die Punkte IKT-Sicherheit in Kreditinstituten, Angriffe auf die Computer-Hardware und der Videokonferenz-Knigge.

Weiter ging es mit einem kurzen Überblick über das „Mietfachgeschäft“ und dem momentanen Trend zu Bankschließfächern. Dazu stellten verschiedene Unternehmen stellten ihre Dienste und Erfahrungen vor, die auch eine Umrüstung bzw. Modernisierung von bestehenden Kundensafes enthalten.

Wenn der Strom länger ausfällt

Kurzweilig und spannend gestaltete Heribert Uhl vom Zivilschutzverband Steiermark seine Ausführungen zum Thema Blackout. „Was passiert und was ist zu tun, wenn es zu einem flächendeckenden, länger andauernden Stromausfall kommt?“, stellte Uhl die Frage an die Anwesenden. Sein Tipp: Jeder sollte einen gewissen Vorrat zu Hause haben. Egal ob Wasser, Lebensmittel oder Bargeld. Sollte es zum Stromausfall kommen, würde dies wohl eine große Krise auslösen. Sein eindringlicher Appell: „Ich weiß, Sie sind alles Banker und wollen das nicht hören! Aber ich sage bei jedem Vortrag: Haben Sie Bargeld zu Hause, denn mit einer nicht funktionierenden Bankomatkarte kann man beim Nachbarn keine Eier und keinen Liter Milch kaufen!“