Schweinezüchter mit stabilen hohen Leistungsdaten

18.04.2018

Zahlreiche Besucher, darunter viel Prominenz, tummelten sich bei der Generalversammlung der genossenschaftlich organisierten Schweinezucht Steiermark (SZS) Mitte März in Paurach. Um im harten Wettbewerb zu bestehen, müsse sich die Zucht weiterentwickeln, so die Botschaft an die Mitglieder.

SZS-Obmann Blasius Gsöls konnte bei der sehr gut besuchten Generalversammlung der Schweinezucht Steiermark am 13. März im Gasthof Schwarz in Paurach zahlreiche Ehrengäste wie Vizepräsidentin Maria Pein von der Landwirtschaftskammer Steiermark, Tierzuchtleiter Horst Jauschnegg, Revisionsspartenleiter Johann Hansbauer vom Raiffeisenverband Steiermark, Styriabrid-Obmann Kurt Tauschmann sowie viele weitere bekannte Persönlichkeiten aus dem Genossenschafts- und Agrarwesen begrüßen.

In seinem Bericht ging Gsöls auf die Aktivitäten der Schweinezucht Steiermark im Jahr 2017 näher ein. In vielen Besprechungen und Sitzungen wurden die aktuelle Situation sowie die Entwicklungen in den kommenden Jahren besprochen. Eines der Hauptthemen war die bundesweite Zusammenarbeit der Zuchtverbände. Zufriedenheit zeigte der Schweinezucht-Obmann mit den abgesetzten Ferkelzahlen pro Sau und Jahr, insbesondere bei der Rasse Weißes Edelschwein. Große Sorge bereitet ihm das Thema „Afrikanische Schweinepest“ (ASP). 2017 wurden insgesamt 4.140 Fälle von ASP in den Polen, Tschechien, Rumänien, der Ukraine, Estland, Lettland und Litauen festgestellt. Gsöls hob auch die gute Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Steiermark, der Schweinebesamung Gleisdorf, der Schweineberatung Steiermark der Erzeugergemeinschaft Styriabrid, dem Tiergesundheitsdienst Steiermark und dem Raiffeisenverband Steiermark hervor.

Stabile Leistungsdaten auf hohem Niveau

Über die Strukturentwicklungen berichtete Geschäftsführer Raimund Tschiggerl. Bei den Viehzählergebnissen seien die Schweinebestände annähernd gleich geblieben, wobei er aber in der Praxis eine andere Entwicklung feststellt. Die Leistungsdaten hätten sich in der Steiermark auf hohem Niveau stabilisiert. Das neue Instrument in der Zucht, die genomische Zuchtwertschätzung, habe sich in der Steiermark bereits gut etabliert und werde im heurigen Jahr über das Projekt OptiZucht weiter ausgebaut. Zum Abschluss hob er noch die Wichtigkeit der Weiterentwicklung der österreichischen Zucht hervor, da man national und international einen immer stärker werden Wettbewerbsdruck ausgesetzt sei. Dazu brauche es neue Strategien und Partner, um diese fachlichen und finanziellen Herausforderungen in der Zukunft meistern zu können

Hohe Ferkelzahlen als Zuchtziel bringt neue Herausforderungen

In ihrem Vortrag zum Thema „Optizucht – gesunde Sauen und vitale Ferkel“ betonte Tierzuchtexpertin Christina Pfeiffer von der Universität für Bodenkultur Wien, dass die jahrzehntelange Zucht auf hohe Ferkelzahlen neue Herausforderungen bringe. Das durchschnittliche Geburtsgewicht der Ferkel habe sich verringert, weiters wieen große Würfe eine hohe Streuung der Geburtsgewichte auf. Die Folgen laut Pfeiffer: reduzierte Vitalität der Saugferkel, erhöhte Saugferkelverluste, eine reduzierte Nutzungsdauer der Sau sowie vermindertes Tierwohl von Sau und Ferkel. Große Würfe würden vor allem einen erhöhten Managementaufwand nach sich ziehen.

Generalversammlung Schweinezucht Stmk.
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