Raiffeisen und WIN bringen Klimaschutz zu Unternehmen
23.02.2010
Ganz dem Klimaschutz haben sich Raiffeisen und die Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) verschrieben. Ende November präsentieren die beiden ihre Kooperation, die sich vor allem der Energieeffizienz in den steirischen Unternehmen annimmt. Nun folgte die erste von insgesamt zwölf Veranstaltungen, in denen den Unternehmen Gusto gemacht werden soll, ihre Energieeffizienz zu verbessern.
Bei der Auftaktveranstaltung in den Räumlichkeiten von austriamicrosystem in Unterpremstätten waren sich alle einig, dass man für das Klima etwas tun muss. „Das 21. Jahrhundert ist entscheidend für den Klimawandel. Jetzt gilt es die richtigen Maßnahmen zu setzen, mit denen wir entscheiden, in welcher Welt unsere Kinder und Enkel leben werden“, mahnte der Leiter des Wegener-Zentrums für Klima und Globalen Wandel der Karl-Franzens-Universität Graz, Gottfried Kirchengast. „Eine Klimagüte kann nur erreicht werden, wenn in unserer Gesellschaft gemeinsame Rahmenbedingungen geschaffen werden.“
Viel wurde schon getan, es könnte aber mehr sein. „88 Millionen Tonnen CO2 wurden 2007 in Österreich in die Luft geblasen. Das sind 241.000 Tonnen pro Tag oder 10,6 Tonnen pro Einwohner. Damit liegen wir zum Beispiel vor Deutschland, Großbritannien und China“, rechnete Hofrat Wilhelm Himmel von der Abteilung Abfall- und Stoffflusswirtschaft des Landes vor. Ebenso ortete Himmel im Energiebereich Verbesserungsbedarf und verteidigte dabei auch das jüngste EU-Glühlampenverbot. „Damit werden bis 2020 80 TWh Energie gespart. Das entspricht ungefähr dem Stromverbrauch von Belgien oder von 23 Millionen Haushalten.“
Auch in den steirischen Unternehmen gibt es noch viel Potenzial, Energie effizienter einzusetzen. Da hakt die Kooperation von WIN und Raiffeisen ein und folgt damit einem Modell, das der Raiffeisenverband Steiermark mit seinem neuen Gebäude in Raaba bereits seit mehr als zwei Jahren lebt. Man will Unternehmen gemeinsam dazu bringen, ihre Energie sinnvoller und sparsamer einzusetzen. „Das bringt doppelt Vorteile“, erklärte Raiffeisen-Landesbank Kommerzkunden-Vorstand Johann Jauk. „Auf der einen Seite leisten die Unternehmen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Auf der anderen ergeben sich durch Einsparungen am Energiesektor Wettbewerbsvorteile für die Betriebe.“
Wie das in der Praxis aussehen kann, erläuterte WINenergy-Berater Johannes Fresner. „In vielen Unternehmen besteht ein hohes Energie-Einsparungspotenzial“, zitierte Fresner aus einer Studie. „Durch verlustarme Technologien, Prozessoptimierungen, Energierückführungen etc. können bis zu 20 % eingespart werden. Viele Unternehmen haben das schon erkannt.“
Was passiert, wenn wir alle uns nicht etwas mehr um das Klima kümmern, brachte Agrar- und Nachhaltigkeitslandesrat Johann Seitinger auf dem Punkt. „Eine Erwärmung um nur ein Grad mehr lässt die Waldgrenze um 180 bis 200 Meter ansteigen. Das bedeutet das Aus für die Teichalm und andere Almen. Pro Jahr kosten die Schäden durch Unwetter 2200 Milliarden Dollar. Viele Versicherer übernehmen bestimmte Risiken daher nicht mehr. Der Wintertourismus bekommt durch den Temperaturanstieg Probleme und vieles mehr.“