RBI-Hauptversammlung im Zeichen des Ukraine-Krieges

13.04.2022

Unter großem Interesse fand Ende März die ordentliche Hauptversammlung der Raiffeisen Bank International AG (RBI) zum Geschäftsjahr 2021 statt. Bestimmendes Thema war dabei der Krieg in der Ukraine. Ein Ausstieg aus dem Russland-Geschäft wird sorgfältig geprüft.

Allen Beschlussvorschlägen zu den einzelnen Tagesordnungspunkten stimmten die Aktionäre auf der Hauptversammlung der Raiffeisen Bank International am 31. März zu. Nach rein virtuellen Veranstaltungen in den letzten zwei Jahren fand die diesjährige Hauptversammlung in einem hybriden Format statt, das den Aktionären neben einer virtuellen auch wieder eine physische Teilnahme ermöglichte. Rund 61 % der teilnehmenden Aktionäre waren physisch anwesend.

Der Aufsichtsrat und Vorstand gingen ausführlich auf den Krieg und die Situation in der Ukraine ein. Die RBI hat bisher rund zehn Millionen Euro an Spenden gesammelt und über 800 Mitarbeiterfamilien aus der Ukraine unterstützt. RBI-Mitarbeiter leisten umfangreiche Freiwilligenarbeit, inklusive Unterbringung, Vororthilfe an den Grenzen und Sachspenden. Die Maßnahmen zielen auf sofortiges Handeln und den kontinuierlichen Einsatz für eine schnelle und effektive humanitäre Hilfe ab. RBI-Vorstandsvorsitzender Johann Strobl berichtete über die Anstrengungen der gesamten Gruppe, den Menschen in der Ukraine wo möglich zu helfen und sprach den Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine seinen besonderen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz aus.

Keine Dividende

Aufgrund des Krieges war aus Vorsichtsgründen der ursprünglich vorgesehene Dividendenvorschlag in Höhe von 1,15 Euro je Aktie bereits im Vorfeld revidiert und stattdessen ein Vortrag des Bilanzgewinns auf neue Rechnung vorgeschlagen worden. „Wir sind zwar gut kapitalisiert, haben aber dennoch beschlossen einen zusätzlichen Puffer aufzubauen und den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen. Außerdem sind alle unsere Tochterbanken gut kapitalisiert und eigenständig finanziert“, erläuterte Strobl.

Ausstieg aus Russland wird geprüft

„Diese noch nie dagewesene Situation veranlasst die RBI, ihre Position in Russland zu überdenken", verlautbarte Strobl bereits im Vorfeld den Standpunkt der Bank. "Wir prüfen daher alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus der Raiffeisenbank in Russland.“ Die RBI und ihre Tochterbanken agieren weiterhin in Übereinstimmung mit den lokalen und internationalen Sanktionsgesetzen, den sich ändernden Anforderungen des Finanzmarktes und im Einklang mit ihrem Code of Conduct.