RB Murau räumt mit ihrem Passivhaus nächsten Preis ab
10.11.2011
Mit dem "Energy Globe Styria Award 2011" wurde nun die vor einem Jahr eröffnete Hauptanstalt der Raiffeisenbank Murau ausgezeichnet. Diese ist das erste Bankgebäude Österreichs, das vollständig nach Passivhaus-Kriterien errichtet wurde.
Am 8. November wurden in der Alten Universität in Graz die Energy Globe Styria Awards 2011 feierlich verliehen. Der Energy Globe Award zählt zu den wichtigsten und renommiertesten Umweltpreisen der Gegenwart. Der Preis wird jährlich regional, national und international in den Kategorien Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend vergeben.
Als Sieger ging in der Kategorie "Erde" das Ingenieurbüro TBH (Technische Büro Ing. Bernhard Hammer) hervor. Von Mai 2009 bis November 2010 setzte das TBH gemeinsam mit dem Architekturbüro Jehsenko im Auftrag der Raiffeisenbank Murau den Neubau um. Damit wurde die erste Bank in Passivhausbauweise in Österreich errichtet. Von Anfang an betreut und federführend mitentwickelt wurde das Projekt von den Bauexperten des Raiffeisenverbandes Steiermark, Ludwig Rabold und Josef Binder. Die Auszeichnung wurde von Landeshauptmann-Stellvertreter Siegfried Schrittwieser und Landesrat Johann Seitinger überreicht.
Das innovative Bankgebäude wurde aufgrund der beeindruckenden Umsetzung der ersten Passivhausbank Österreichs in der Kategorie "Erde" ausgezeichnet. Der Baustoff Holz und der durchdachte Einsatz erneuerbarer Energien erhöhen nicht nur den Wohlfühlfaktor dieses einzigartigen Bankgebäudes, sie reduzieren auch die Betriebskosten beträchtlich. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Bestrebungen und Konzepte, umweltschonend und nachhaltig zu planen, nun honoriert wurden. Dieser Preis bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und mit innovativen Ideen und Ausarbeitungen den Klimaschutz sowie unsere Umwelt unterstützen“, meint Bernhard Hammer, Eigentümer und geschäftsführender Gesellschafter des TBH.
Erfreut zeigt sich auch Energieprofi Ludwig Rabold, Leiter der Abteilung Organisation im Raiffeisenverband: "Beim Bau unseres Verbandsgebäudes in Raaba konnten wir in Fragen des energieeffizienten Bauens so viele Erfahrungen sammeln, die wir alle den Planern und der Raiffeisenbank weitergeben konnten. Wir haben in Raaba sozusagen aktive Forschung betrieben, die jetzt allen zu Gute kommt und nun eine Vorreiterrolle einnimmt."
Die allgemeine Notwendigkeit eines energietechnischen Umdenkens unterstrich auch Landeshauptmann-Stellvertreter Siegfried Schrittwieser: „Wir müssen eine Trendumkehr beim Energieverbrauch einleiten, ein größeres Bewusstsein fürs Energiesparen und für mehr Energieeffizienz entwickeln und den Anteil an erneuerbaren Energien ausbauen. Ich bin froh über alle steirischen Projekte, die beim Energy Globe Award mitgemacht haben. Sie helfen uns dabei, diese Ziele auch zu erreichen."
Die Raiffeisenbank in Murau ist ein Leuchtturmprojekt im Hinblick auf Funktion, Wirtschaftlichkeit, Umwelt und Nachhaltigkeit. Für ein ökologisches, ökonomisches und gesundheitliches Bauen wurde vor allem der vor Ort vorhandene Baustoff Holz verwendet. Mit seinem geringen Energieverbrauch von nur 9,37 kWh/m² leistet es einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. In der Zertifizierungsklasse von klima:aktiv konnte die höchste Qualitätsstufe "klima:aktiv-Gold“ erreicht werden. Im Süden Österreichs bzw. in der Steiermark stellt dieses Bauvorhaben eines der größten Passivhaus-Projekte dar.
Insgesamt wurden für den Energy Globe Styria Award 39 Projekte eingereicht. Die Steiermark hat seit Jahren die meisten Projekte hervorgebracht. Der inhaltliche Bogen spannte sich von Energiebereitstellung und effizienter Energienutzung, Nutzung und Aufbereitungsmöglichkeiten von Wasser und Abwasser über Luftreinhaltung, Luftqualität, Klimaschutz und CO2-Reduktion bis hin zu nachhaltigen Projekten, die von Jugendlichen erarbeitet wurden.
Absolutes Highlight 2011 wird die "Energy Globe World Award"-Verleihung sein. Diese findet heuer am 25. November in Wels statt. Eingereicht wurden dafür bereits Projekte aus 115 Nationen.