Landgenoss. Ennstal: Mit Rekord in den Umbruch hinein

12.05.2010

Die Landgenossenschaft Ennstal blickte trotz schwieriger Zeiten bei der Generalversammlung am 30. April mit einem Rekordergebnis auf das beste Jahr ihrer Geschichte zurück. Für 14 Funktionäre hieß es am Höhepunkt Abschied zu nehmen, um neuen Gesichtern Platz zu machen.

Seit langem zählt die in Stainach ansässige Landgenossenschaft Ennstal (LGE) mit ihren über 1200 Mitarbeitern zu den wirtschaftlichen Schwergewichten im Lande. 2009 wurde die obersteirische Vorzeigegenossenschaft in der Top-100-Wertung aller steirischer Unternehmen noch vor börsenotierten Konzernen wie Mayr-Melnhof auf Platz 19 gereiht.

Dass die LGE aus der Region kaum mehr wegzudenken ist, können rund 2500 Familien bestätigen, deren Familieneinkommen und Arbeitsplatz durch die Landgenossenschaft gesichert wird. So befindet sich die Genossenschaft auch ausschließlich im Eigentum Ennstaler Bauern. Mit der Abnahmegarantie von Milch und Fleisch für die Mitglieder wird ein wertvoller Beitrag zur Sicherung des bäuerlichen Einkommens und zur Erhaltung der Kulturlandschaft des Ennstals geleistet.

Unter dem Dach der Landgenossenschaft Ennstal als Holding haben sich eigenständige Tochterunternehmen entwickelt: die Ennstal Milch KG zu einer international tätigen Molkerei, die Landena KG und die Landena Wels KG zu spezialisierten Nahrungsmittelherstellern und die Landmarkt KG zu einem regional agierenden Handelsunternehmen.

Stolz konnten Generaldirektor Josef Pitzer und Obmann Hermann Schachner im Vorfeld der Generalversammlung das beste je erzielte Ergebnis präsentieren: Binnen zwei Jahre konnte bei einem Gesamtumsatz von 261 Mio. Euro das EGT von rund 4 Mio. Euro auf 8,1 Mio. Euro verdoppelt werden. Die erfreuliche wirtschaftliche Situation erlaube es der LGE auch, den Milchlieferanten einen relativ guten Produzentenpreis zu zahlen, so die Verantwortlichen. Dasselbe gelte auch für den Fleischpreis. Generell konnte man auch von einer leichten Entspannung am Milchmarkt berichten.

Groß war auch das Interesse der Genossenschaftsmitglieder an der Generalversammlung im Festsaal der Landgenossenschaft. Diese brachte auch zahlreiche Änderungen in den ehrenamtlichen Führungsgremien: Bei den Neuwahlen in den Vorstand wurde Obmann Hermann Schachner bestätigt, sein neuer Vize ist Franz Gewessler. Er löst Andreas Radlingmair aus Aigen ab, der an die Spitze des Aufsichtsrates gewechselt ist. Diese Position übernimmt er vom Rohrmooser Herbert Pilz, welcher nach 26 Jahren in verschiedenen Aufsichtsfunktionen ausschied. Für seine Verdienste wurde Pilz von Verbandsobmann Franz Titschenbacher und Verbandsdirektor Heinrich Herunter mit der Raiffeisenmedaille in Gold ausgezeichnet.

Darüber hinaus gab es bei den Neuwahlen eine erfreuliche Premiere: Erstmals wurde mit Annemarie Stadelmann eine Frau in den Vorstand der LGE gewählt.