Vernetzt, weiblich, engagiert für die Raiffeisen-Idee
02.05.2025
Ende April fand das jährliche Netzwerktreffen des steirischen Raiffeisen-Funktionärinnen-Beirates statt. Im Rahmen der Veranstaltung bei den Weizer Schafbauern stand die Rolle von Frauen im genossenschaftlichen Funktionärswesen im Mittelpunkt.
Gastgeber des diesjährigen Netzwerktreffens des Raiffeisen-Funktionärinnen-Beirates in der Steiermark waren am 25. April die genossenschaftlich organisierten Weizer Schafbauern mit ihrem schmucken Standort südlich von Weiz. Neben fachlichem Austausch und zukunftsorientierten Impulsen bot die Veranstaltung auch Raum für Vernetzung und praxisnahe Einblicke.
Nach der Begrüßung und einem kurzen Überblick über das Programm lag der Fokus auf der Rolle von Frauen im Funktionärswesen sowie den Chancen und Herausforderungen für Frauen in Raiffeisenbanken. Mit einem Frauenanteil von etwa 25 Prozent in den steirischen Raiffeisenbanken ist ein zentrales Ziel bereits erreicht. In jeder steirischen Raiffeisenbank engagieren sich mittlerweile mindestens zwei Funktionärinnen. Trotz aller positiven Entwicklungen unterstrich Verbandsdirektor Peter Weissl die Notwendigkeit des Engagements: "Die Frauenquote in Führungspositionen ist ausbaufähig, deshalb sind solche Veranstaltungen so wichtig."
Starke Frauen mit starken Werten
Der Obmann der Weizer Schafbauern, Johann Wagner, präsentierte die Entwicklung der Genossenschaft – von den Ursprüngen bis zur heutigen Struktur. Qualitätsmanagerin Juliane Wurzinger wagte den Blick in die Zukunft und erläuterte neue Kooperationen mit Apotheken und Krankenhäusern. Sie betonte aber auch, wie sehr sie sich mit der Philosophie des Funktionärinnen-Beirats identifizieren kann: "Wir sind Frauen – und das ist großartig. Aber es bedeutet auch, viele verschiedene Rollen gleichzeitig zu erfüllen. Oft kommt auch der gesellschaftliche Druck dazu. Deshalb ist es wichtig, sich nicht von äußeren Erwartungen definieren zu lassen und die eigenen Stärken zu erkennen", so die umtriebige Managerin der Weizer Schafbauern.
Immer am Ball bleiben
In ihrem Impulsreferat unterstrich die Geschäftsleiterin der Raiffeisenbank Zirbenland, Margit Waldauer, dass Karriere viele Gesichter haben kann. Sie sprach außerdem das Thema „Gender Pay Gap“ an. Unterschiede in der Entlohnung entstehen oft im Laufe des Berufslebens, etwa durch Teilzeit oder Karenzzeiten durch Familiengründung. Waldauer verwies auf die EU-Entgelttransparenzrichtlinie, die bis Juni 2026 umgesetzt werden muss, um faire Lohnverhältnisse zu fördern. Chancen für Frauen in der Raiffeisen-Organisation sieht Waldauer vor allem im bewussten Gestalten der eigenen Karrierewege, der fachlichen Weiterentwicklung - auch während der Karenz - und einem gestärkten Selbstverständnis: „Vorsorge ist Selbstfürsorge.“ Karriere machen heißt für Waldauer nicht zwingend, in einer Führungsposition zu sein. Auch Schlüsselpositionen, die gestalten, bewegen und Wirkung zeigen – ohne direkt zu führen – seien essenziell. Stabsstellen wie Marketing oder Personal besetze man oft nur mit einer Person, seien aber so wichtig.
Monschein neu im Trio
Die Veranstaltung bot auch den passenden Rahmen, um ein neues Gesicht im Funktionärinnen-Beirat willkommen zu heißen: Daniela Monschein wurde als neues Mitglied des steirischen Funktionärinnen-Trios vorgestellt. Die engagierte Ingenieurin aus Kalsdorf wird künftig gemeinsam mit den langjährigen Verantwortlichen Franziska Schilcher und Doris Grantner-Planitzer die Interessen des steirischen Raiffeisen-Funktionärinnen-Beirates auf Bundesebene vertreten.
Abgerundet wurde das Treffen mit kreativen Programmpunkten wie Seifenfilzen im Wollmantel und einem „Käsesommelier:innen-Kurs“. Der gemütliche Ausklang beim regionalen „mähh-ga Buffet“ schaffte erneut Gelegenheit für persönlichen Austausch in entspannter Atmosphäre.